You 'll never walk alone !


Kennt man doch, wird doch überall in den Stadien gesungen, das Lied. Auf dem Fußballplatz ist damit natürlich was anderes gemeint. »Alone« hat nämlich noch nie Tore geschossen.

Aber darum soll es hier nicht gehen. Wie immer spreche ich von virtuellen Welten und ... von Second Life, denn genau da will man auch nicht alleine sein. Da will man möglichst viele Menschen um sich haben. Immer.

In einer jüngst
veröffentlichten Umfrage, die das Verhalten von Second Life Nutzern (von Insidern Residents genannt) untersuchte, kam heraus, dass chatten, spielen und Events besuchen zu den Lieblingsbeschäftigungen in Second Life gehört. Gut, das wundert einen nun nicht so unbedingt.

In der gleichen Studie war aber auch noch etwas anderes zu lesen. Dabei störten sich die meisten SL-Bewohner daran, dass in den meisten Orten, so schön sie auch sein mögen, einfach keiner rumläuft. Will meinen, ähh ... da ist einfach keiner. Es ist sozusagen menschenleer. Niemand da zum spielen, niemand da zum chatten. Insbesondere wenn man bedenkt, wie viel Aufwand Unternehmen betreiben, um einigermaßen ansehnliche Präsenzen in Second Life zu kreieren, wundert es demnach nicht, dass sich immer wieder die eine oder andere Niederlassung aus der virtuellen Welt wieder verabschiedet, die vorher großartig angekündigt wurde. Mercedes Benz, adidas, Sony, TUI, Vodafone – die Liste der Aussteiger ist so lang wie prominent.

Aber woran liegt das eigentlich? Wo sind denn all die vielen Residents, die sich laut letzter Linden Lab Verlautbarung (siehe hier) in Second Life tummeln und im letzten Quartal Waren im Wert von umgerechnet 150.000.000(!!!) US$ (in Worten: einhundertfünfzigmillionen) untereinander gehandelt haben? Immerhin sprechen die SL-Erfinder von mehr als 54.000 Residents, die im 3. Quartal 2009 im Schnitt zeitgleich online waren.

Dazu mal folgendes: Ich glaube , die wenigsten machen sich eine Vorstellung davon, wie groß Second Life mittlerweile ist. Als ich Anfang 2007 mein virtuelles Leben startete, sprach man davon, das Second Life den Umfang des Großraums München hat (wobei ich jetzt nicht darüber diskutieren möchte, ob man München und das Wort GROSSRAUM überhaupt in irgendeine Verbindung bringen kann, smile).

Oben sehen wir die Generalkarte (Map) von Second Life. Diese kleinen grünen Dots, die da wie wahllos hingeworfen aussehen, sind jeweils 65.000 qm. Das Blaue dazwischen ist einfach nur Platz, Speicher um genau zu sein. Und jetzt stellen wir uns einmal vor, hier, irgendwo verteilen sich 54.000 Einwohner.

Nun? Genau. Es verwundert wohl kaum, dass es schon mit dem Teufel zugehen muss, wenn man dort jemanden antrifft. Was natürlich trotzdem passiert. Soviel mal dazu.

Und diese kleine Betrachtung zeigt uns dann auch gleich noch etwas anderes: Es bringt sozusagen überhaupt nichts, sich besonders viel Mühe zu geben, um eine wundervolle Landschaft oder Unternehmenspräsenz zu kreieren, wenn man nicht dafür sorgt, dass die Einwohner davon erfahren. Das heißt, man muss in Second Life dafür werben, dass die Leute kommen, konsumieren und kaufen. Wie im richtigen Leben auch. Und obwohl Second Life wirklich alle Techniken für marketingrelevante Aktionen bietet, scheinen Unternehmen immer wieder zu vergessen, was genau sie tun müssen, um die Bewohner von Second Life auf sich aufmerksam zu machen. Schade eigentlich.

Das es auch anders geht, zeigt die Präsenz von EnBW in Second Life. Auf insgesamt 4 SIMS (vier Inseln á 65.000 qm) zeigt das Energieunternehmen, wie man in Second Life mit der Zielgruppe kommuniziert. Da wird Technologie erklärt, Energiesparmaßnahmen aufgezeigt und ein Quiz mit leckeren Gewinnen für die Residents sorgt für den nötigen Traffic dort. Und am besten kommt wohl an, dass Bewohner sich hier Ihr eigenes »Kraftwerk for free« besorgen können. Damit auf deren eigenen Inseln nicht das Licht ausgeht. Respekt. So muss man es machen. Mehr Infos findet man auf der EnBW SL-Website.

So, das musste mal gesagt werden. Und nun hier noch ein kleiner Film, der zeigt, dass Second Life auch schön sein kann, wenn man nicht überall Schlange stehen muss. Einfach ansehen und genießen.

Ich freu mich! Wie immer ...




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